18.-25.05.2024: Die Jugendfeuerwehr reist ins Kaunertal/Tirol
Wir sind angekommen! Am 18.05. machten wir, die Jugendfeuerwehr Botnang, uns auf den Weg zu unserem Pfingstlager. Frühmorgens verließen wir Botnang bei Dauerregen und wurden bereits auf der Autobahn von der Sonne überrascht. Unser diesjähriges Ziel: Das Kaunertal in Tirol. Nach der langen Fahrt folgte eine kurze Verschnaufpause, um den Ausblick zu genießen. Danach wurden die Autos entladen und die Zimmer bezogen. Der Küchendienst waltete gleich seines Amtes und zauberte Spaghetti bolognese zum Abendessen. Im Anschluss wurden die gemeinsamen Hausregeln aufgestellt und nach etwas Freizeit ging der Tag zu Ende.
Tag 2 - Sonntag: Was ist denn dieses Kaunertal? Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es gegen Mittag zum Kaunertaler Gletscher. Der Weg führte uns durch die Kaunertaler Gletscherstraße vorbei an herrlichen Bergmassiven, Wasserfällen und dem Gepatsch-Stausee. Auf 2.750 m Höhe angekommen, wanderten wir zur Gletscherspalte und wagten einen Blick hinein. Der Weg führte teils durch etwas tieferen Schnee. "Würd' mir stinken, wenn ich keine Wanderschuhe hätte." war der O-Ton eines Betreuers (er hatte keine). In der Gletscherspalte rings um uns: Über 100 Jahre altes Eis. Auf dem Weg zurück hielten wir an dem Staudamm des Gepatsch-Stausees. Hier befindet sich übrigens das erste Wasserkraftwerk Österreichs.
Tag 3 - Montag: Eine Wanderung pro Ausflug ist Pflicht. So zog es uns am Pfingstmontag in die Berge. Zunächst nicht sonderlich begeistert verließen wir nach dem Frühstück unsere Hütte und wanderten los. Im Gepäck: Verpflegung für den Tag, Sonnencreme und Helmi. Natürlich haben sich die Betreuer etwas besonderes überlegt. Die Route führte über zahlreiche Waserfälle, teilweise an steilen Hängen mit gigantischem Ausblick (sogar Helmi machte ein Selfie) vorbei zu den Kaunertaler Wasserwegen. Eines der Highlights war die Durchquerung des ca. 1000 m langen Gallruthstollen mit Fackeln, der um 1950 zusammen mit den Wasserwegen angelegt wurden. Kleiner Funfact: Bereits 2015 war diese Tour von den ehemaligen Betreuern geplant worden, als die Jugendfeuerwehr Botnang schon einmal im Kaunertal verweilte. Doch leider musste sie nach über der Hälfte der Tour wegen eines Hangrutsches abgebrochen werden. Noch heute wird davon erzählt. Dieses Mal haben wir es aber geschafft und kamen nach ca. 11 km und 6 Stunden zurück zu unserer Hütte. Am Abend stärkten wir uns mit Linsen und Spätzle und machten ein kleines Lagerfeuer - mit Marshmallows.
Tag 4 - Dienstag: Wo ist denn der Berg? Wir staunten nicht schlecht, als wir aus dem Fenster schauten und nur noch weiß um uns herum sahen. Glücklicherweise wurden wir nicht eingeschneit, steckten mit unserer Hütte aber mitten in den Wolken - hoch oben. Wir wurden etwas zeitiger geweckt, um zum Bogenschießen nach Pfunds zu fahren. Zum Glück gab es eine Alternative zur "Draußen-Anlage", sodass wir das Programm an dem verregneten Tag in eine Indoorhalle verlegen konnten. Nach einer kleinen Einweisung zielten wir auf die Zielscheiben und erhielten unter fachmännischer Anleitung wertvolle Tipps, wie wir unsere Trefferquote verbessern konnten. Einige unserer Jüngsten zeigten dagegen auch ihr Naturtalent. Im Anschluss ging es zum Einkaufen und etwas Freizeit nach Landeck. In Gruppen aufgeteilt wurde die Stadt erkundet und geshoppt. Da befanden sich zwei Jugendleiter bereits in der Küche und kochten fleißig los, denn am Abend erwartete uns ein besonderes Abschiedsessen. Mit einem lachenden und einem tränenden Auge verkündete die Jugendleitung den Kindern und Jugendlichen, dass sie im nächsten Jahr ihr Amt niederlegen und nach guten 10 Jahren in eine neue Jugendleitung übergeben werden. Zu diesem Anlass standen sie 6 Stunden in der Küche und zauberten leckere Roulladen mit selbstgemachten Semmelknödel und Rotkraut für alle. Gut genährt (um ehrlich zu sein: völlig vollgestopft) ging es in das Abendprogramm. In "Der perfekten Minute" traten zwei Teams gegeneinander an und kämpften in 16 Disziplinen um den Sieg. Als hätte man es besser nicht planen können, ging das Spiel unentschieden aus und beide Teams waren Sieger.
Tag 5 - Mittwoch: Endlich mal ausschlafen. Da es gestern doch etwas länger wurde und unser heutiges Tagesprogramm erst am Nachmittag beginnt, konnten wir auch einmal etwas länger schlafen - Frühstück um 10:00 Uhr. Gegen 13:15 Uhr brachen wir dann auf - heute zum Wildwasserrafting nach Ried im Oberinntal. In zwei Booten ging unsere Tour über den Inn mit verschiedenen Manövern. Als wäre es nicht abzusehen, konnten wir uns auch die eine oder andere Wasserschlacht nicht verkneifen. Abundzu ging es dabei auch mal ins Wasser, wobei wir von den Neoprenanzügen gut vor Kälte geschützt waren. Vielen Dank an unsere Guides, die uns gut im Griff hatten.
Tag 6 - Donnerstag: Ein leicht verregneter Tag, doch das hielt uns nicht ab. Heute ging es nach Sautens zum Klettern in den Ötztaler Outdoorparcours. Und wie auch an den letzten Tagen: Pünktlich zu Beginn unserer Programmpunkte klarte der Himmel auf und die Sonne setzte sich durch. Dort angekommen ging es nach einer kurzen Einweisung und Probe direkt auf die 200 m lange Seilrutsche über die Ötztaler Ache. Gut zu wissen: Das Seil an einem der beiden Sicherungskarabiner hält 3500 kg Gewicht, was in etwa 100 Noahs entspricht (wir suchten eine vergleichbare Größe aus unseren Reihen). Von dort folgten weitere Rutschen und Hindernisse mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Nach guten 3 Stunden war es dann auch geschafft und wir legten vor der Rückfahrt eine kleine Vesperpause ein. Mit wieder einsetzenden Regen ging es dann zurück in unsere Unterkunft. Glück gehabt. Und zur großen Überraschung erblickten wir zwei wunderschöne Regenbögen aus unserem Fenster.
Tag 7 - Freitag: Freitag ist Übungsdienst, auch das wurde bei der Planung bedacht. So ging es am Vormittag von Imst aus durch die Rosengartenschlucht nach Hoch-Imst. Dort angekommen erblickten wir den Alpine Coaster - mit über 3,5 km die längste alpine Sommerrodelbahn der Welt. Natürlich fuhren wir eine Runde mit, ehe wir nach Tarrenz aufbrachen. Dort besuchten wir unsere Partnerfeuerwehr und sahen uns die Technik an. Nachdem wir zur gewohnten Übungszeit antraten, ertönten die Melder der Tarrenzer Kameraden und sie wurden zu einem Alarm gerufen. Echt jetzt? Plötzlich stiegen alle Jugendbetreuer in ein MTW und fuhren mit. Und die Jugendfeuerwehr? Sie besetzten das KLFA und das TLFA 2000/100 und fuhren zum Einsatz. Ein Brand 1 war gemeldet - brennt Unrat auf Wiese (natürlich im Rahmen einer Übung). Mit mehreren Rohren und dem Dachmonitor konnte der Brand erfolgreich bekämpft werden. Unser Ehrenmitglied der FF Tarrenz wurde bei dieser Gelegenheit gleich getauft - und komplett nass gemacht. Auch wir blieben dabei nicht ganz trocken. Im Anschluss halfen wir bei der Schlauchwäsche. Danach wurden wirzum Grillabend eingeladen und fuhren gegen später wieder in unsere Unterkunft. Liebe Grüße und vielen Dank für die Einladung an die Kameraden der FF Tarrenz.
Tag 8 - Samstag: Es ist Abreisetag. Ein letztes, zeitiges Frühstück und das große Packen konnte beginnen. Der Küchendienst kümmerte sich um das Geschirr, alle anderen packten ihre Tasche und anschließend das ganze allgemeine Gepäck, was in die MTWs ("Bussle") verladen werden musste. Aufgeteilt auf die vier MTW traten wir nach erfolgter Übergabe des Hauses unsere Heimeise an. Wieder in Botnang angekommen, musste das ganze Gepäck ausgeladen und sortiert werden. Nach dem Putzen der Bussle war der Ausflug beendet. Jetzt heißt es daheim auspacken, durchatmen und jede Menge Schlaf nachholen.
In den nächsten Tagen werden wir noch einige Fotos zusammentragen und hier zeigen.
Fotos: Jugendfeuerwehr Botnang